Am Mittwoch, 12. April wurde der Film «Kirchen innert dem Kirchet» im Kirchgemeindehaus von Pfr. Beat Abegglen, Inntertkirchen, vorgeführt. Der regnerische Abend lockte zahlreiche Gäste zum gelungenen Filmabend und anschliessendem Apéro bei Gesprächen.
Da das 300jährige Jubiläum der Kirchen Guttannen und Gadmen im Jahre 2022 bevorstand, war dies ein ausgezeichneter Moment, um den Film zu lancieren. Gemeinsam mit der MERA Film AG konnte Pfr. Beat Abegglen diesen Film realisieren. Der Film zeigt zum einen die Geschichte der Landeskirchen Inntertkirchen, Gadmen und Guttannen und zum anderen die Befindlichkeiten unterschiedlicher Personen im Umfeld der Kirchen. Dank ehrlicher Interviews erfährt der Zuschauer mehr über die Angelegenheiten welche im Heute, Morgen oder Gestern bewegen. So werden die eigenen Gedanken zum Thema Kirche und Landeskirche angesprochen, was aus ihrer Sicht etwa heute die Aufgabe der Kirche ist, wie sich die gesellschaftlichen Probleme äussern und wie man unterstützen kann oder was die Herausforderungen beim Amt in einer Landeskirche sind. Dank der unterschiedlichen Themen und Sichtweisen bringt der Film den Zuschauer zum Nachdenken und Innehalten.
Der Film soll wie auch der Bau der Kirchen innert dem Kirchet ein unterschwelliger Zugang bieten. So wurden die Kirchen Guttannen und Gadmen wie auch das Berner Münster für das gemeine Volk gebaut, mit einem Eintritt nach unten, anstelle hoch hinaufzusteigen. Dies bietet auch heute noch den Raum für alle Menschen und deren Verletzlichkeit. Schafft ein vertrautes Umfeld für Schwäche, Hilflosigkeit und Zweifel deren man sich hingeben darf. Dieser Zugang spiegelt sich auch in der Produktion des Films, indem mit denen gearbeitet wurde, welche da waren. Dabei war es faszinierend was alles da war und auch in und durch die gemeinsame Arbeit am Film entstanden ist.
Der erste Pfarrer nahm den Weg in die Dörfer Guttannen und Gadmen auf sich und besuchte die dortige Bevölkerung regelmässig. Der Weg durch den Kirchet war dabei stets heraufordernd und stark von der Natur geprägt. So war es insbesondere im Winter besonders beschwerlich die beiden Täler aufzusuchen. Auf diesem Weg wird auch er gespürt haben, dass er nicht allein unterwegs ist, so Pfr. Abegglen.
Kirche Heute
Die Landeskirchen haben spezielle Anforderungen ans Pfarramt. So müssen alle Aufgaben abgedeckt werden und ein Spezialgebiet ist hier nicht wirklich ausführbar. Auch jede Gemeinde hat ihre ganz eigenen Vorstellungen und somit Anforderungen an die Pfarrperson und welches Bild sie verkörpern soll.
In der heutigen Zeit suchen die Menschen in der Not weniger den Weg zur Kirche. So ist es die Aufgabe der Kirche, für die Menschen da zu sein, auch wenn sie im Aussen nicht nach Hilfe suchen. Erst ein offenes Ohr ermöglicht es den Themen an die Oberfläche zu kommen und so verarbeitet zu werden. In diesem Sinne hat sich die Kirche heute wieder zu einem ähnlichen Bild wie damals vor 300 Jahren gewandelt, als der erste Pfarrer sich ebenfalls auf den Weg zu den Menschen hin in die Gemeinden Gadmen und Guttannen gemacht hat. Auch wenn die Beweggründe heute anders sind.
Das Thema «Vergebung und Annahme» ist eine grosse Chance der Kirche für die Gesellschaft und die Zukunft. Durch Arbeit an sich selbst, kann zu einem «geschmeidigeren» Sein mit sich selbst führen, was es wiederum erst ermöglicht über den Tellerrand hinaus zu schauen. Auch Heute noch soll die Kirche helfen den Weg zu finden und zu erkennen, mit Bezug zu moderneren Themen wie etwa der Umwelt, die uns gegebenen wurde. Auch wenn sich noch viele mit der Kirche identifizieren können, so ist es doch nicht mehr selbstverständlich offen dazu zu gehören. Ein Rückgang der Kirchenmitglieder in den Landeskirchen kann insbesondere auch durch die demographische Entwicklung in diesen Gebieten erklärt werden. Was auf ein gesellschaftliches Thema und nicht auf ein Kirchenthema schliessen liesse.
Musik in der Kirche
Die Musik diente stets dazu, dem was gesagt wurde mehr Ausdruck zu verleihen oder auch das zu benennen, wofür es keine Worte gab. Bevor die Orgel Einzug in die Kirche erhielt, wurden verschiedene historische Instrumente verwendet. Eines davon ist etwa das «Serpent», welches bereits im 16. Jh von Frankreich kam. Doch auch noch lange nach der Orgeleinführung wurden weiterhin andere Instrumente verwendet, da auch nicht immer Jemand verfügbar war, der die Orgel auch tatsächlich spielen konnte. Ausserdem ermöglichten es die verschiedenen Instrumente den damaligen 4-stimmigen Kirchengesang besser zu unterstützen.
Geplante Vorführungen:
» Hier können Sie die nächsten geplanten Vorführungen des Films einsehen.
Die nächste Vorführung findet statt:
Donnerstag, 20. April 2023, 13.45 Uhr im Tanzsaal Restaurant Terrasse, Nessental-Gadmen
Ihr möchtet gerne selbst eine Filmvorführung planen?
Kontakt:
Pfr. Beat Abegglen
Kirchgemeinde Innertkirchen
033 971 39 49
pfarrer.abegglen@gmail.com