Corina Beetschen

Kirchgemeindeversammlung vom 5. Mai 2021

Die Kirchgemeindeversammlung vom 5. Mai 2021 konnte einstimmig, bei Anwesenheit von 53 Stimmberechtigten, die folgenden Traktanden annehmen:

- » Jahresrechnung 2020
- » Umbau Pfarrhaus
- » Liegenschaft Heilsarmee

Des Weiteren hat Kirchgemeinderatspräsident Res Rychener über die Besetzung des » künftigen Pfarramts orientiert. Gemeindepräsident Samuel Zurbuchen hat zum Ende der Versammlung den langjährigen und geschätzten»  Pfarrer Andreas Schiltknecht verabschiedet.
Abschied A.S_RR (Foto: Corina Beetschen)

 

Abschied – Pensionierung Pfarrer Andreas Schiltknecht


«Danke für’s Mitenand Sueche und s’ Nachsehe.» Nach 18 Jahren Pfarramtstätigkeit dankt Pfarrer Andreas Schiltknecht für die gute Zusammenarbeit, die gemeinsame Suche, aber auch für den Widerstand und das Nachgeben. Passend zum Leitspruch der Musikgesellschaft «In Freud und Leid zum Spiel bereit» beschreibt Gemeindepräsident Samuel Zurbuchen, Schiltknecht als Wegbegleiter der stets in guten wie in schlechten Zeiten den Leuten zur Seite stand und so auch immer wieder an Feiern wie etwa der Horet Chilbi dabei war. In den 18 Jahren seiner Tätigkeit als Pfarrer in Ringgenberg hat sich Schiltknecht an diversen Projekten tatkräftig beteiligt. So ist etwa die Sanierung der Kirchenruine (2004-08) mit abschliessender Eröffnung mittels Mittelalterfest in seine Anfangszeit gefallen. Auch die Sanierung der Ruine in Goldswil oder die Erschliessung der Burgkirche mittels Liftzugang viel in seine Amtszeit. Pfarrer Andreas Schiltknecht war dabei stets Teil der Arbeitsgruppen und hat seinen Teil beigesteuert damit diese Projekte erfolgreich umgesetzt werden konnten. So hat er sich beruflich wie auch privat stets als Praktiker und Handwerker hervorgetan.
Umbau Pfarrhaus


Sanierung
Der Auszug von Pfarrer Andreas und Henriette Schiltknecht aus dem Pfarrhaus bietet die ideale Gelegenheit das Gebäude in vollem Umfang zu sanieren. Die letzten Sanierungsarbeiten wurden damals noch vom Kanton im Jahr 2000 durchgeführt. Insbesondere die Sanitär- und Elektroanlagen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen und müssen komplett saniert werden. Die Böden und Wände werden zusammen mit der Denkmalpflege aufgefrischt und dabei wird Wert daraufgelegt, die Oberflächen wie etwa Parket- und Riemenböden wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen. Die 21 Fenster werden ebenfalls zusammen mit der Denkmalpflege ersetzt, sowie die Aussentüren saniert. Die Denkmalpflege wird sich dann in diesem Bereich mit 15-20% an den Kosten beteiligen.

Umschwung
Das Pfarrgelände mit der grossen Gartenanlage wird ebenfalls saniert. So gibt es einige Bereiche zum Ausholzen und die Trockenmauern im oberen Teil werden saniert. Das Nebengebäude wird als Büro- und Besprechungsraum umgebaut.

Umbau zu zwei Wohnungen
Das gesamte Pfarrhausgelände ist sehr gross und entspricht nicht mehr der modernen Familie. Mit 9 Zimmern auf einer Wohnfläche von 253qm2 und einer sehr grossen Gartenlage inkl. Nebengebäude ist dieses Gelände zu gross für eine kleine Familie. Dies konnten so auch Schiltknechts bestätigen, die in all den Jahren sehr viel Arbeit und Pflege ins Pfarrgelände investiert hatten um dieses in Schwung zu halten. Deshalb soll das Pfarrhaus im Zuge der Sanierungsarbeiten ebenfalls einen Umbau zu zwei Wohnungen erhalten. Diese Richtung konnte ebenfalls den bisherigen Bewerbungsgesprächen für das Pfarramt entnommen werden. Das zweite Obergeschoss wird dabei mittels einer Aussentreppe auf der Süd-/Westseite erschlossen. Anhand von Recherchen in frühzeitigen Bildern, ist diese Seite noch holzverkleidet. Dies gab nun den Anlass dazu, die neue Aussentreppe aus Holz zu planen.

Kosten
Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf 957'000 CHF. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Haus sind dabei mit 739'200 CHF der grösste Posten. Hierzu gehören unter anderem Schreiner- und Zimmerarbeiten, Malerarbeiten und Sanitär- und Elektroanlagen. Die Überarbeitung der Umgebung beläuft sich auf 95'800 CHF, hierzu gehören insbesondere die Baumpflege und die Sanierung der Trockenmauern.
Die Sanierungsarbeiten sollen bis Frühling 2022 andauern, danach können künftige Pfarrpersonen, rechtzeitig zum Amtseintritt, in die neuen Wohnungen einziehen.
Liegenschaften Heilsarmee


Das Areal der Heilsarme besteht aus drei Gebäuden im Dorfzentrum, das Hauptgebäude direkt neben dem Dorfladen, ein Pavillon, sowie das Haus an der alten Strasse. In den letzten Jahren wurde die Liegenschaft als Asylunterkunft genutzt und befindet sich trotz Zwischenlösung in einem erstaunlich guten Zustand. Künftig wird das Areal von der neu zu gründenden Vordorf Ringgenberg AG übernommen. Die Kirchgemeinde beteiligt sich hierbei mit einem Aktienkapital von 50'000 CHF zu 16.66%. In der neuen Zusammenarbeit der Parteien Einwohnergemeinde, Burgergemeinde, Bäuertburgergemeinde und Kirchgemeinde ist das christliche Denken zu erkennen.
Nebst der direkten Beteiligung, gewährt die Kirchgemeinde der Vordorf Riggenberg AG einrückzahlbares Darlehen von 150'000 CHF. Da zurzeit die Zinsen tief sind, kann so dank guter liquider Mittel das Geld besser angelegt werden. Dies ist der Anfang von neuen Ideen um die Kirchgemeinde langfristig trotz allfällig weiterhin steigender Austritte liquide zu halten.
Künftige Pfarramtsbesetzung
Die Nachfolge von Pfarrer Andreas Schiltknecht hat den Kirchgemeinderat lange Zeit beschäftigt. Nachdem auch Pfarrerin Nicole Staudenmann auf den Zeitpunkt von Schiltknecht demissioniert hatte, waren gleich 130% neu zu besetzen. Zwei Pfarramtsstellen wurden bereits im 2020 ausgeschrieben, jedoch konnte auch nach einigen Vorstellungen keine passende Lösung gefunden werden. Das Problem hierbei ist, dass immer weniger Pfarrpersonen ihren Abschluss machen. So werden bspw. im Jahr 2021 30 pensioniert, während nur 13 Pfarrpersonen neu abschliessen und somit ein steigendes Defizit entsteht. Um die erste Zeit zu überbrücken bis eine passende Pfarrperson gefunden werden kann, hat der Kanton Bern eine/n /Verweser/in (Stellvertreter/in) empfohlen. Für die nun folgende Sommersaison werden Pfarrerin Dominique Fabretti und Pfarrerin Nicole Staudenmann das Pfarramt übernehmen. Die Verlängerung von Staudenmann wurde mit einem grossen Applaus der Kirchgemeindeversammlung aufgenommen.

1. Juni – 31. Oktober 2021:
» Pfrn. Dominique Fabretti:
50% (Gottesdienste, Taufe, Abdankungen, Altersheime, Gespräche…)
» Pfrn. Nicole Staudenmann:
40% (KUW, Admin…)
• Vertretungen:
10%

1. November 2021 – 31. Mai 2022:
• Ehepaar Pfrn. Nadja Heimlicher & Pfr. Daniel Infanger:
100%
» Pfrn. Nicole Staudenmann:
30% (wie bisher von Kirchgemeinde Ringgenberg angestellt)

Diese saisonale Stellenbesetzung wurde nun mit der grossen Sanierung des Pfarrhauses abgestimmt. So soll nun im Frühling 2020 der Umbau des Pfarrhauses fertig sein und die bis dahin passend gefunden Pfarrpersonen können direkt ins neu renovierte Gebäude einziehen.

Medienarbeit: durch die Pensionierung von Pfarrer Andreas Schildknecht geht auch viel Wissen verloren. In all den Jahren seiner Tätigkeit für die Kirchgemeinde Ringgenberg hat er viele Arbeiten «einfach ausgeführt», das ganze Ausmass wird wohl erst nach und nach klar ersichtlich, so Res Rychener Kirchgemeinderatspräsident. Um die saisonalen Pfarrpersonen nicht noch zusätzlich zu belasten und Synergien zu nutzen liegt die Medienarbeit, wie etwa das Betreuen der Website, Publikationen oder Berichte seit Anfang Jahr bei Corina Beetschen. Nathalie Günter wird das reformiert.ch noch bis Ende Juni machen und dies danach ebenfalls an Corina Beetschen übergeben.

Jugendarbeit: nach der Demissionierung von Daniela Feller auf Ende Jahr 2020, wird Michelle Jossi Ende August 2021 die Jugendarbeit übernehmen und mit verschiedenen Anlässen je nach Vorgaben des Bundes beginnen.
Jahresrechnung 2020
Trotz Corona hat die Kirchgemeinde bei der Jahresrechnung besser abgeschlossen als budgetiert. Dabei ist rund 70k CHF weniger Sach- und übriger Betriebsaufwand angefallen. Dies ist insbesondere auf die vielen Ausfälle bei Anlässen wie Sommerkonzerte, KUW oder Seniorenfeiern zurückzuführen. Durch die Kontaktreduktionen verminderten sich ausserdem auch die Sitzungsgelder und Löhne weshalb der Personalaufwand tiefer als budgetiert ausgefallen ist. Dem tieferen Aufwand stehen auch einige verminderte Erträge gegenüber. So gab es unter anderen weniger Einnahmen durch Vermietungen der Kirche und des Kirchgemeindehauses sowie der Kollekte. Der Steuerertrag wiederum ist mit 463'378 CHF um rund 50k CHF höher ausgefallen als budgetiert. Durch den resultierenden Ertragsüberschuss, wurden rund 30k CHF in gesetzlich vorgeschriebene Reserven eingelegt werden. Wie die Vorstellung der Jahresrechnung durch Simon Zurbuchen zeigt, ist die Kirchgemeinde Ringgenberg gut aufgestellt und das Eigenkapital beläuft sich auf Jahresende 2020 auf 876'882 CHF.
Bereitgestellt: 15.05.2021     
aktualisiert mit kirchenweb.ch